*** Update zum Kohlmeisen Nest ***
Wie Ihr ja sicherlich mitbekommen habt, gab es gestern am späten Nachmittag ein dramatisches Ereignis im Nistkasten. Die Mama Meise hatte sich im Nest in einem langen Haar oder dünnen Faden verfangen und konnte sich nicht von selbst befreien. In Ihrer Verzweiflung wollte sie den Nistkasten durch das Loch verlassen. Leider hatte sich der Faden immer noch nicht gelöst und so hing die Meise draußen am Kasten und war wild am Flattern.
Zum Glück war ich zu dem Zeitpunkt Zuhause und habe das ganze direkt gesehen. So konnte ich eingreifen, weil die Meise sich bereits stranguliert hatte. Ich ḱonnte sie rechtzeitig befreien, allerdings hatte das Ganze sie scheinbar dermaßen traumatisiert, das sie den restlichen Tag, bis es Dunkel war, nicht mehr in den Kasten zurück.
Nun waren aber im Laufe des Tages bereits 4 Küken geschlüpft. Diese drohten nun zu erfrieren. Mit Hilfe und Anleitung der Wildvogelhilfe Notfallgruppe auf Facebook habe ich für die Jungvögel einen Inkubator gebaut und die Küken zusammen mit dem Nest dort hinein gesetzt. Leider haben die Küken die Nacht aber nicht überlebt.
Da aber noch 4 Eier im Nest lagen, habe ich dann heute Morgen ganz früh das Nest zurück in den Nistkasten getan, in der Hoffnung, das zumindest die Küken in den Eiern die Nacht überstanden haben und die Meisen Mama in den Kasten zurück kommt. So kam dann kurz vor Sonnenaufgang die Meisen Mama auch in der Tat zurück und setze sich dann nach anfänglichem zögern dann doch auf das Nest und brütete auf den verbliebenen 4 Eiern. Bis heute Nachmittag um 16:38 Uhr. Dann verließ sie den Nistkasten und ist auch nicht mehr wieder gekommen. Von daher muss man wohl leider davon ausgehen, das auch die noch nicht geschlüpften Küken die Nacht nicht überstanden haben.
Ich werde nun den Nistkasten reinigen und hoffen, das die Meisen einen 2. Versuch starten werden.
Ich möchte hier aus gegebenen Anlass an alle Haustier Besitzer appellieren: Viele Hunde und Katzen Besitzer legen im Frühjahr das ausgekämmte Fell Ihrer Vierbeiner in bester Absicht als Nistmaterial für die Vögel nach draußen. Wie man aber hier jetzt sehen konnte, können diese Haare ganz schnell für die Vögel zur Todesfalle werden, weil sie sich in den langen Haaren verfangen können. Gerade die nur wenige Zentimeter großen Küken sind hier besonders gefährdet. Wer trotzdem das Fell seiner geliebten Vierbeiner nach draußen legen möchte, den bitte ich, die Haare vorher mit einer Schere klein zu schneiden, sodass die Haare nicht länger als 2-3 cm sind. So können sich die Vögel nicht mehr so schnell in den Haaren verfangen. Viele lieben Dank!
2 Antworten
Da ist ja Schade! Bei Ihnen – und anderen Nistkasten-Webcams – verfolge ich jedes Jahr, was die Piepmätze so in ihren Brutkammern treiben. Wir haben hier an unserer Futterstation zwar immer jede Menge Betrieb, hauptsächlich Kohl- und Blaumeisen und Amseln, aber was in deren Nestern los ist, sehen wir ja leider nicht. So freue ich mich immer wieder, wenn ich das Brutgeschäft online verfolgen kann! Vielen Dank für die Mühe und den Aufwand, die Sie für die interessierten Zuschauer betreiben!
Klasse Bild,wer ist wieder schuld der Mensch der es gut meint,toller ,Appell.Schade um die Brut.Hoffen auf die nächste.